Im Folgenden möchte ich euch einen Rückblick auf meine diesjährige Triathlon-Saison geben. Dabei bin ich euch auch eine kleine Zusammenfassung über meinen letzten Rennblock im September schuldig.
Dieses Jahr war doch wirklich eine Erlösung nach dem Corona-Jahr 2020! Von der Ungewissheit, wie und ob Rennen stattfinden können, zu so etwas wie einer normalen Rennplanung zum Ende der Saison, hat sich 2021 meiner Meinung nach ordentlich entwickelt. Nach meinem Rennblock in der Mitte der Saison mit dem Heidelbergman, dem IM 70.3 Rapperswil und der Deutschen Meisterschaft im Cross-Triathlon in Schalkenmehren, war mein Ziel mit einem weiteren Block aus drei Rennen die Saison gebührend abzuschließen. So beschloss ich zwei Mitteldistanzen in Frankreich, dem Triathlon XL de Gerardmer und dem IM 70.3 Nizza, gefolgt von meinem Heimrennen, dem hep Triathlon Heilbronn zu bestreiten. Ich möchte zuerst nun die Rennen kurz zusammenfassen und danach darauf eingehen, was ich aus den drei doch recht aufregenden Wochen im September so mitgenommen habe.
Der Triathlon de Gerardmer ist eines meiner Lieblingsrennen und hat neben einer genialen Stimmung eine superehrliche Strecke auf dem Programm. Die Strecke bietet keine Möglichkeit sich durchzumogeln. Leider hatte ich am Renntag keinen guten Tag. Nach einem noch solidem Radfahren merkte ich, dass der Lauf schwer wird. Trotzdem gab ich mich nicht wie in Walchsee auf und zog den Lauf so gut wie es mir möglich war durch. Leider fiel ich trotz allem vom sechsten Gesamtplatz, 2,5 km vor dem Ziel, auf Platz acht zurück und flog damit aus den so wichtigen Preisgeldrängen. Die Tage vor dem Rennen in Gerardmer habe ich mich müde gefühlt und den ein oder anderen Mittagschlaf gebraucht. Am Renntag war ich aber dann „eigentlich“ bereit.
So ganz wusste ich nicht, was ich von dem Rennen in Geradmer halten soll. Super hat sich da nichts angefühlt. Doch die Zeit drängte und so ging es ein paar Tage später schon nach Nizza. Dort merkte ich schon in den Tagen direkt vor dem Rennen, dass es irgendwie besser geht. Und genau das zeigte sich auch am Renntag. Ich konnte eine super Radleistung zeigen und beim Laufen wirklich alles rauslassen. Der achte Gesamtplatz in einem deutlich stärkeren Feld als noch in Gerardmer, war nach der Enttäuschung die Woche davor ein kleiner Befreiungsschlag. Die Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz beim hep Triathlon Heilbronn in der folgenden Woche waren natürlich nach der Vorbelastung durch zwei Mitteldistanzen in zwei Wochen ein kleines Experiment. Mit dem dritten Platz am Ende bin ich aber super zufrieden. Dass dies nach dieser Vorbelastung noch so ging, hat mir gezeigt, dass mein Training über das ganze Jahr wirklich gut angeschlagen hat. Aber auch, dass zu Hause alles ein bisschen leichter geht. Hätte ich das Rennen weggelassen, hätte ich echt einige coole Momente in einem toll organisierten Rennen verpasst.
Diese Saison hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, einfach dranzubleiben. Gerade nach den beiden Rennen in Gerardmer und am Walchsee habe ich daran gezweifelt, wusste nicht was los war. Bei der aktuellen Leistungsdichte fängt man sich, wenn’s mal schwerer geht, platzierungsmäßig schnell einen Dämpfer ein. Selbstverständlich habe ich mich nach den Rennen gefragt, ob das Training nicht richtig lief, die unmittelbare Vorbereitung nicht gepasst hat oder ob es vielleicht auch doch irgendwie besser gegangen wäre. Dass es nicht immer perfekt laufen kann, ist keine zufriedenstellender Spruch nach einem Rennen und vor allem, wenn noch 20 Kilometer zu laufen sind. Doch ehrlich gesagt ist es so. Daraus dann das Beste zu machen, es trotzdem durchzuziehen und zu finishen, ist das Einzige was man machen kann. Zu hadern gibt’s dann trotzdem noch einiges. Doch bei der Anzahl an Rennen die man bestreiten kann, habe ich mir versucht auszureden, dass ein schlechtes Rennen eine vertane Chance ist. Und nach dem Rennen in Nizza habe ich ganz deutlich gemerkt, dass die Aufs und Abs nicht nur mir passieren. Einige Konkurrenten hatten zum Besipiel nach einem guten Rennen in Gerardmer, Schwierigkeiten die Woche danach in Nizza. Nichtsdestotrotz möchte ich natürlich das Beste geben, um mir schlechte Rennen zu ersparen. Wenn‘s läuft, macht‘s auch einfach mehr Spaß!
Nach dem ereignisreichen Wettkampfblock ging es erst einmal in den Urlaub. Nicht nur die Wettkämpfe, sondern auch das ganze Reisen, Einpacken, Auspacken, Autofahren, Strecke besichtigen, Einchecken, Planen, in schlecht ausgestatteten Küchen kochen, ist auf Dauer nicht ganz ohne. Die Momente, die ich in der Zeit erlebt habe, machen das aber allemal weg.
Nach der Saisonpause bin ich nun dabei wieder ins Training einzusteigen. Gefühlt steht der Finisher-Gedanke bei meinen ersten Läufen und den Schwimmtrainings im Fokus – fühlt sich doch alles recht mühselig an nach der Pause.
Fotos von David Jaunet