So gut vorbereitet wie noch nie, so viel trainiert wie noch nie, so viel geplant wie noch nie und getestet wie noch nie. So stand ich am Start der Challenge Heilbronn. Was soll da noch schief gehen?
Zweifel hatte ich so einige. Vor allem bei dem Starterfeld, mit rund 45 gemeldeten Profis war ich mir nicht sicher wie gut ich bestehen kann. Außerdem kann bei rund vier Stunden Rennen so einiges passieren und was man drauf hat, weiß man ja auch nie so genau vor dem Startschuss.
Mein Plan war von Anfang an mein Rennen zu machen und mich nicht vom Renngeschehen um mich herum beeinflussen zu lassen. Ich hatte mir daher vorgenommen immer in meinem Bereich radzufahren und dann einen vernünftigen Lauf zu zeigen. Also kurz um: Alles raus lassen, was ich trainiert habe.
Nach solidem Schwimmen in der großen Verfolgergruppe, konnte ich als Neunter vom Rad steigen. Über die gesamte Radstrecke hinweg bin ich mein Tempo gefahren und konnte z. B. jeweils an den Bergen zu den vor mir Fahrenden etwas aufholen und auf der Ebene wieder etwas Rückstand einbüßen.
Und so ging es für mich auf Platz 9 auf die Laufstrecke. Den ersten Kilometer lief ich in 3:24 min an. Viel zu schnell, dachte ich mir, Kilometer um 3:33 min folgten. Geplant hatte ich eigentlich ein Durchschnittstempo von maximal 3:45 min/km, doch es fühlte sich alles noch recht kontrolliert an. Im Hinterkopf dachte ich mir immer: „Wenn ich jetzt einbreche, sagen mir alle später, dass das doch zu erwarten war.“ Doch diese Bedenken waren unbegründet: Es lief und vor allem auch dank der super Stimmung auf der Laufstrecke konnte ich mein Tempo durchhalten und einen um den anderen Platz gut machen. Völlig fertig, aber extrem zufrieden und auch etwas von mir selbst überrascht, kam ich auf Platz 6 ins Ziel.
Ein Wahnsinnsgefühl dann später zur Siegerehrung der Top-6 zu dürfen.
Nicht nur die Streckenkenntnis war also ein Heimvorteil, sondern auch die Stimmung an der Strecke! Nochmal danke an alle fürs Anfeuern und Mitfiebern!