Für meinen Hauptsponsor hep durfte ich letzte Woche einen Fragebogen ausfüllen, mit welchem mein Profil auf ihrer Homepage erweitert werden soll. Schaut ruhig mal auf der Homepage von hep auf https://hep.global/ vorbei ...

Bei der Frage, „Was treibt dich an?“, bin ich ins Grübeln gekommen. Nicht weil mir die Antwort darauf schwerfällt, sondern weil meine Antwort etwas untypisch ausfällt.

Gerade im letzten Jahr, in dem nahezu die ganze sportliche Bühne über Social Media ablief, habe ich mir beim Scrollen doch oft die Frage gestellt: Wie passe ich zum Bild des „typischen Triathlonprofis“? 

In den „sessions“, „longruns“ und „double-run-days“ kann ich mich wenig wieder finden. Nicht, dass ich keinen langen Dauerlauf mache, sondern eher, weil mein Training nicht so besonders ist, um in einem hashtag glorifiziert zu werden. Es ist wahrscheinlich auch nicht „sinnvoller“ als das der meisten Athleten, die halbwegs geplant trainieren. Eigentlich gibt es doch recht wenig Heldentum im Ausdauersport. Meiner Meinung nach geht es darum, möglichst viel in den richtigen Bereichen zu trainieren, sich nicht zu verletzen oder es zu übertreiben. Von nix kommt jedenfalls nix. Da sieht dann auch nicht jedes Foto krass aus. Ich finde Social Media sehr gefiltert. Die dortige Realness ist nicht das, was mich am Sport so begeistert. Selbst versuche ich mich auf Social Media nicht zu verbiegen. Social Media sehe ich dabei als Möglichkeit meine Sicht und meine Einstellung zum Sport zu zeigen und auf den Kanälen einfach ich selbst zu sein.

Ja richtig - die aktuelle Zeit hat anscheinend auch mir ordentlich Zeit gegeben über mich selbst nachzudenken.

Hier einige meiner Antworten auf das was mich antreibt und mich am Triathlon fasziniert:

  • Zuerst einfach mal der Spaß am Training selbst. Selbst mit dem Stadtrad wohin zu fahren, treibt mir ein Grinsen ins Gesicht. Das Training verlängert dieses Erlebnis einfach. Die Möglichkeit zu haben, dann dem Sport super viel Platz geben zu können - da gibt’s doch nichts Besseres.
  • Draußen sein und die Umgebung zu erkunden. Auf meinen Läufen und beim Radfahren ist es einfach genial neue Orte zu entdecken.
  • Pläne schmieden und zu sehen, wenn diese aufgehen. Ich liebe es an meinem Trainingsplan mitzuwirken, an meiner Renntaktik zu feilen und zu schauen, ob der Plan aufgeht.
  • Sich im Rennen und Training mit sich selbst auseinander zu setzen. Das kann super hart sein, doch es rückt auch die eigenen Prioritäten zurecht und macht einem klar, was wichtig ist. Rückwirkend bin ich besonders stolz, wenn ich ein Rennen voll durchziehe, auch wenn es mal nicht so läuft.
  • Sich selbst überraschen etwas zu schaffen. Es ist doch verdammt toll, wenn die Furcht vor der superschweren Trainingseinheit abfällt und man sie durchgezogen hat.
  • Triathlon als „Spiel“. Mein Training ist nichts Besonderes und keine Kunst. Die Rennen auch nicht. Natürlich mache ich mir auch mal selbst Druck. Schlussendlich gibt es aber doch auch nichts Tolleres, als im Rennen direkt Vollgas zu geben und zu riskieren. Halb so wild, wenn mal was schiefgeht. Es geht doch auch einfach um den Spaß zu racen. Egal wo, wie und wann.
  • Den Sport auf dem Level zu betreiben ist für mich ein Privileg. Gerade wenn es mal im Studium stressiger wird, bemerke ich wie genial es ist, die meiste Zeit des Jahres ohne große Einschränkungen trainieren zu können. Es tut jedoch gut, etwas neben dem Sport zu haben, das mich auf eine andere Art begeistert und fordert.

Ich weiß das war jetzt ein sehr persönlicher und evtl. auch etwas kontroverser Blog. Trotzdem cool, dass du anscheinend bis zum Ende durchgehalten hast. Oft habe ich das Gefühl, dass sich im Triathlon immer mehr der Spaß am Training und Rennen hinter Trainingsplänen, Wattwerten, Zeiten, Instagramposts, Individualität und Heldentum einreiht. Das wollte ich jetzt einfach mal loswerden. Denn „fun is fast“ und „show macht slow“ um es in hashtags zu benennen.

Nichtsdestotrotz: Nehmt alles nicht so ernst und bleibt positiv. Auch Corona ist irgendwann vorbei. smile